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Rund um das Auge

Egal was die Ursache für eine Augenerkrankung ist - behandelt niemals mit Kamille! Kamille trocknet die Schleimhäute aus und reizt somit das Auge noch zusätzlich. In Kamillentee befinden sich außerdem feine Schwebstoffe, die sich im Auge alles andere als positiv auswirken. Leider hält sich die Meinung, dass dieses „alte Hausrezept“ hilfreich ist, immer noch hartnäckig.
Des Weiteren gilt, dass Augenerkrankungen oft gut behandelbar sind und das Auge fast immer erhalten bleiben kann, sofern schnell, fachgerecht und konsequent gehandelt wird. Wartet also nicht ab, sondern geht auch bei vermeintlich leichteren Augenproblemen lieber einmal zu oft zum Tierarzt als zu spät.

1. Augenentzündungen bzw. verklebte Lider
Eine Augenentzündung kann aus verschiedenen Gründen auftreten. Oft verschwindet diese sehr schnell wieder. Ursache kann Staub o.ä. im Auge gewesen sein. Doch auch beispielsweise Bindehautentzündungen / Erkältungen können der Grund sein. Zwar kann man mit warmem Wasser (am besten abgekocht) versuchen, das Auge offen zu halten bzw. zu reinigen, das ist aber nur in wenigen Fällen ratsam. Bitte sucht einen Tierarzt auf, der vermutlich eine entsprechende antibiotische Augensalbe und / oder Augentropfen mitgeben wird. Besonders in Verbindung mit einer Erkältungserkrankung sollte baldmöglichst ein Besuch beim Fachmann erfolgen.
Immer wieder auftretende Augenentzündungen können auch ein Hinweis auf Zahnprobleme sein. Unter Umständen ist eine Röntgenaufnahme sinnvoll.

Verletztes Auge

2. Verletzungen des Auges
Auf den Bildern ist ein Degu mit einer Hornhautverletzung zu sehen. Eine solche vollständige Trübung des Auges muss schnellstmöglich von einem Tierarzt untersucht werden, insbesondere ist abzuklären, ob sich ein Fremdkörper im Auge befindet. Die Behandlung mit einer antibiotischen Augensalbe kann mit etwas Glück zu einer schnellen Besserung führen.

In schlimmen Fällen und / oder ohne Behandlung einer solchen Verletzung kann es zu einem Auslaufen des Auges kommen. Bitte unterschätzt also eine solche Trübung niemals.

Erfahrungsbericht: Auf den Bildern ist mein Degu Charly zu sehen. In diesem Fall trat die Trübung an einem Sonntag auf, die Erstversorgung wurde daher nach der Rücksprache mit einer Tierärztin durch Spülung mit einer Kochsalzlösung sowie den Augentropfen "Floxal" (aus der Apotheke) vorgenommen. Das erste Bild entstand kurz nach Entdeckung, das mittlere Bild nur ca. 3 Stunden später. Das verklebte Fell kommt von der Behandlung mit Augentropfen/Augensalbe.

Nach einem Tierarztbesuch (es wurde eine schwerere Hornhautverletzung festgestellt, kein Fremdkörper im Auge) verwendete ich stündlich abwechselnd Floxal und Polyspectran-Augentropfen. Zudem Regepithel, welches die Wundheilung begünstigt. Das dritte Bild entstand 2 Tage später, hier ist schon eine deutliche Besserung zu erkennen, eine Woche später war das Auge wieder fast ganz klar.

Bei einer Hornhautverletzung ist neben einem schnellen Beginn der Behandlung insbesondere auch die Konsequenz sehr entscheidend. Hier gibt es in den ersten Tagen fast kein „zu oft“. Ziel ist, das Auge möglichst dauerhaft mit einer „antibiotischen Schicht“ zu bedecken. Von daher ist der Einsatz von Augensalbe der von Augentropfen vorzuziehen, da diese besser auf dem Auge haftet. Eine dreimalige Anwendung täglich ist das absolute Minimum. Besser sind fünf Mal pro Tag oder sogar noch häufiger. Dass dies nicht einfach zu bewerkstelligen ist, wenn man regelmäßig den ganzen Tag außer Haus ist, ist verständlich. Versucht hier trotzdem bitte Euer Möglichstes. Anderenfalls droht die Erblindung, im schlimmsten Fall die Entfernung des Auges. Oft kann die Häufigkeit der Anwendung bereits nach wenigen Tagen reduziert werden, wenn man zu Beginn besonders konsequent war.

3. Linsentrübung
Eine reine Linsentrübung ist in manchen Fällen eine Folge von Diabetes oder ein osmotischer Katarakt, mehr dazu auf einer ⇒ gesonderten Seite . Sie kommt aber auch als Alterserscheinung, Mangelerscheinung o.ä. vor. Leider ist zu diesem Thema noch nicht viel genaues bekannt. Denn einige Halter suchen keinen Tierarzt auf und manche Tierärzte schieben es ohne weitere Untersuchung auf Diabetes.

Einblutung

4. Einblutungen im Auge
Geplatzte Äderchen führten zu der Blutansammlung im Auge des links abgebildeten Degus. Dies wurde im Forum inzwischen mehrfach berichtet, betroffen waren bisher immer Tiere die zuvor an einer Linsentrübung litten. In vielen Fällen bildete es sich hier schnell wieder von selbst zurück.

Neben geplatzten Äderchen gab es auch schon Fälle einer Linsenluxation, die zu Entzündungen und Einblutungen im Auge führte. Hier kann der Verlauf auch schwerwiegender sein, bitte auch hier einen Tierarzt aufsuchen.

5. Grüner Star
Auch den Verdacht auf den Grünen Star (Glaukom) gab es schon. Dies ist eine Augenerkrankung, die durch einen dauerhaften oder zeitweise erhöhten Augeninnendruck gekennzeichnet ist. Der Druck behindert die Blutversorgung der Sehnerven. Bei dem bisher bei Degus bekannten Fall war Haltern eine Vergrößerung des Auges bzw. leichtes Hervorstehen aufgefallen, auch das Tränen der Augen kann vorkommen. Die Erhöhung des Augeninnendruckes kann sehr schmerzhaft für das betroffene Tier sein. Die Behandlung sollte daher in die Hand eines Tierarztes gelegt werden. Aufgrund der Schmerzen kann unter Umständen sogar die Entfernung eines Auges die Folge sein. Der betroffene Degu kommt in einem solchen Fall meist weit besser als sein Halter damit klar.

6. Hornhautabszess
Ein deutlich hervorstehendes Auge, welches den Lidschluss verhindert, kann auch ein Hinweis auf einen Hornhautabszess sein. Durch den fehlenden Lidschluss besteht die große Gefahr der Austrocknung und somit des Verlustes des Auges. Auch hier ist schnelles Handeln erforderlich, um das Auge zu retten. Die Behandlung erfolgt gleichermaßen mit antibiotischer Augensalbe sowie ggf. Augentropfen zur Feuchthaltung sowie etwas Schmerzmittel.

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