Vor der Anschaffung von Degus steht jeder Halter vor der Entscheidung, ob er Männchen oder Weibchen aufnehmen möchte. Da bei Degus gleichgeschlechtliche Gruppen sowohl bei Männchen als auch Weibchen harmonisch sein können, ist es nicht erfordlich, Paare zu halten. Bei unkastrierten Tieren möchten wir von letzterem sowieso abraten - zu viele Degus warten schon in Tierheimen auf ein gutes Zuhause, da Nachwuchs oft gar nicht so einfach zu vermitteln ist.
Sowohl männliche als auch weibliche Degus können gleichermaßen zahm werden und zeigen auch sonst keine auffälligen Unterschiede im Verhalten oder Geruch (wie bei manchen anderen Tieren). Solltet ihr also gleichgeschlechtliche Tiere halten wollen, ist es egal, ob die Gruppe aus Männchen oder Weibchen besteht.
Leben mehrere Degus in einer gemischten Gruppe zusammen, sollte nur ein Männchen dabei sein. Selbst kastrierte Männchen neigen zu Streit untereinander um anwesende Weibchen.
Grundlage ist natürlich die richtige Geschlechtsbestimmung. Wenn man weiß wie, ist diese selbst bei Jungtieren nicht sehr schwer.
Beim weiblichen Degu ist der Abstand zwischen Harnröhrenzapfen und des Afters nur gering, er beträgt wenige Millimeter. Beim Männchen dagegen liegt etwa ein Zentimeter dazwischen, die Haut dazwischen trägt eine Hautfalte in Längsrichtung. Beim Weibchen kann bei genauerem Hinsehen auch die Scheidenöffnung unter dem Harnröhrenzapfend querliegend erkannt werden. Sie ist allerdings meist fest verschlossen und öffnet sich nur während der Paarungsbereitschaft.
Sind die Degus zahm, können sie manchmal ganz einfach in die Hand genommen und etwas auf den Rücken gedreht werden. Begeistert sind davon jedoch einige Degus nicht. Eine weitere und oft etwas einfachere Möglichkeit ist es, den Schwanz des in der Hand sitzenden Degus an der Wurzel anzuheben und so einen Blick riskieren zu können (bitte niemals am Schwanz ziehen oder festhalten!). Die nachfolgenden Bilder sind so entstanden.
Das erste Bild zeigt ein Weibchen, die anderen Bilder stammen von männlichen Jungdegus (5 Wochen alt)
Bei ganz scheuen Degus wird es dann jedoch noch ein wenig schwerer. Ein Behälter mit durchsichtigem Boden, in den ein solcher Degu gesetzt/gelockt wird, kann hier helfen (z.B. eine Transportbox aus Plastik). Wenn der Degu dann nicht besonders aufgeregt ist oder sich z.B. durch Futter ablenken lässt, kann er so von unten betrachtet werden.