Die ursprüngliche Heimat der Degus (Octodon degus) sind die chilenischen Anden in Südamerika. Hier kommen sie von der Provinz Atacama bis nach Curico in Nord- und Zentralchile vor und sind bis zu einer Höhe von rund 1200m zu finden. Allerdings schränkt sich das Gebiet gemäß Beobachtungen aus den vergangenen Jahren immer mehr auf Zentralchile ein. Oftmals leben sie in der Nähe von menschlichen Siedlungen und gelten dort als Schädlinge.
Degus leben in freier Wildbahn in selbst gegrabenen Bauten, die sie bevorzugt im Schutz von Sträuchern und Felsen errichten. Es werden wohl auch verlassene Chinchilla- oder Cururobauten bezogen. Diese unterirdischen Höhlen haben mehrere Eingänge, wobei jede Gruppe mehrere Bauten haben kann. In ihren Höhlen legen sie unter anderem Vorratskammern an, in denen Futter für den Winter gelagert wird. Degus halten keinen Winterschlaf.
Der Tagesrhythmus von Degus ist abhängig von der Jahreszeit und den Wetterbedingungen. Die bei uns gehaltene Deguart ist in freier Wildbahn tagaktiv (im Gegensatz zu anderen Vertretern ihrer Art). Bei höheren Temperaturen verlegen sie ihre Aktivitäten in die Morgen- und späteren Nachmittagstunden. Als Heimtier stellten viele Halter fest, dass Degus bei höheren Temperaturen empfindlich reagieren. Es wird berichtet, dass auch die wildlebenden Degus ab einer Temperatur von rund 30 °C gleiche Probleme haben.
Die flinken Nager sind sehr soziale Tiere. Sie leben in Gruppen von etwa 5-10 Tieren. Fremde Sippen werden jedoch im eigenen Territorium nicht geduldet und daher bekämpft. Zur Reviermarkierung benutzen Degus Duftmarken aus Urin, was aufgrund besonderer Fähigkeiten zugleich eine weitere ⇒ Orientierungshilfe darstellt. Es wird berichtet, dass das ranghöchste Männchen der Gruppe eine Art "Feldherrenhügel" neben dem Bau errichtet und auch weiter pflegt. Hier wird auch Wache gehalten.
Die flinken Degus ernähren sich in der Natur überwiegend von Kräutern, Gräsern, Wurzeln, Laub und Samen, seltener steht Obst auf dem Speiseplan.